"Homophobia the worst desease" - Homophobie und bürgerliche Gesellschaft

Vortrag und Workshop mit Adrian Da Silva

Ort und Zeit:

25. Januar 2008, 20:00 Uhr, ZHG 004 (Uni-Campus

26. Januar 2008, 12:00 Uhr, Arbeit & Leben (Geismar Landstraße 73)

Inhalt:

Mit der Herausbildung der bürgerlichen Gesellschaft und der Durchsetzung der kapitalistischen Warenproduktion wandelten sich zeitgleich die Konstruktionen von menschlicher Sexualität. Der Begriff "Sexualität" selbst entsteht erst im 19. Jahrhundert. Die Sexualität eines Menschen bezeichnet dabei nicht mehr nur bestimmte Praktiken, sondern dient als Identitätskategorie. Die sexuelle Identität wird als Wesensmerkmal konstruiert, dass das Leben und charakterliche Eigenschaften eines Menschen durch und durch bestimmt.

Nicht zufällig tauchte der Begriff des "Homosexuellen" im medizinischen Diskurs vor dem "Heterosexuellen" auf. Als Bezeichnung des (pathologisierten) "Anderen" diente er vor allem der Bestätigung der "Normalität" der Heterosexualität, die als vorausgesetzte Norm zunächst keiner gesonderten Betrachtung zu bedürfen schien. Während Frauen zunächst generell eine eigenständige Sexualität abgesprochen wurde, bekam weibliche Homosexualität wahlweise den Status der belanglosen Spielerei oder der "Asozialität" zugeschrieben. "Der (männliche) Homosexuelle" hingegen diente als Projektionsfläche homoerotischer Lust und Wünsche, die damit auf eine abgrenzbare Gruppe personifizert aus der "Normalität" heraus definiert werden kann. "Der Homosexuelle" als Chiffre in moderner Homophobie kann daher als das verachtete "absolut Andere" beschrieben werden, der die lebendige Stabilisierung der männlichen Identität des heterosexuellen Mannes darstellt.

In dieser Veranstaltung wollen wir der Bedeutung sexueller Identitäten und der Homophobie in der bürgerlichen Gesellschaft auf den Grund gehen und uns der Frage annähern, inwiefern Homophobie auf die grundlegende Strukturierung moderner Gesellschaften verwiesen ist.

Regularia:

Der Workshop ist für alle frei. Es wäre aber gut, wenn ihr uns vorher eine Mail schreibt, das ihr kommen wollt (email-address). Alleine schon damit wir die notwendige Verpflegung besorgen können.


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Erschienen am: 09.11.2007 zuletzt aktualisiert: 14.01.2008 17:03 AutorIn: email-address