Friederike Habermann: Krise & Soziale Bewegungen - Das Beispiel Argentinien

Frauen mit Einkaufstaschen und Kochtöpfen, die Schaufenster von Banken zerschlagen; Vermummte, die die Straßen mit brennenden Autoreifen blockieren, ein Präsident, der mit dem Hubschrauber aus dem Regierungspalast flieht – dies waren die Bilder, die 2001 nach der Finanzkrise in Argentinien um die Welt gingen. Neben dem Widerstand auf der Straße fingen die Menschen an, sich in Erwerbslosenbewegungen und Nachbarschaftsversammlungen zu organisieren. Sie erprobten Ansätze und Formen eines selbstbestimmten solidarischen Wirtschaftens, um ihr Überleben zu sichern.

Mit Hartz IV, 1-Euro-Jobs und nun mit der Finanzkrise sind viele der Aspekte, die damals aus hiesiger Sicht auf Argentinien noch befremdlich wirkten, auch bundesdeutscher Alltag geworden. Auch hier bilden sich zunehmend kollektive ´Räume´ – seien es geographische, virtuelle oder als Netzwerke – die nach einem solidarischen Umgang untereinander jenseits kapitalistischer Logik suchen. Hier wie dort sind dies keine glücklichen Inseln der Seligen im Falschen, sondern gegenhegemoniale Kontexte, in denen anderes Leben und Wirtschaften ermöglicht wird.

Welche Schlussfolgerungen aus den argentinischen Erfahrungen ergeben sich für Versuche, mit alternativen Ansätzen im Hier und Jetzt zu beginnen? Friederike Habermann wird sowohl Erfahrungen aus ihrem damals entstandenen Buch zu den argentinischen Bewegungen als auch erste Erkenntnisse aus ihrem gerade entstehenden zu hiesigen Ansätzen für die Beantwortung dieser Frage einfließen lassen.

Ort und Zeit:

12. Jan. 2008, 19:30 Uhr

ZHG 002 (Campus)


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Erschienen am: 12.11.2008 zuletzt aktualisiert: 10.01.2009 13:20 AutorIn: email-address