Olaf Kistenmacher: Geschichte und Kritik antisemitischer Stereotype in linker Gesellschaftskritik

Antisemitismus ist kein Phänomen des 20. Jahrhunderts. Antisemitismus ist auch kein Phänomen, dass auf die gesellschaftliche Mitte oder gar nur deren rechten Rand beschränkt ist. Auch in der Linken wurden (und werden zum Teil immer noch) antisemitische Stereotype vertreten. Sie lassen sich, so Olaf Kistenmacher, chronologisch und beispielhaft anhand der deutschen Geschichte auch in Debatten der deutschen Linken der Weimarer Zeit nachweisen.

In der Roten Fahne etwa, der Tageszeitung der KPD, wurde Kapitalismuskritik anhand des "reichen, mächtigen Juden" gezielt als Bestandteil der Kritik an der Person des Kapitalisten personifiziert. Es wurde ganz ungeniert das "jüdische Kapital" dämonisiert - Antisemitismus galt innerhalb der KPD verharmlosend als "Sozialismus des dummen Kerls".

Olaf Kistenmacher wird im Rahmen des Vortrags herausarbeiten, wie der Antisemitismus auch als Teil linker Agitation bestärkt und damit legitimiert wurde - und damit ungehindert seinen Weg in die Mitte der Gesellschaft finden konnte. Dabei soll auch der Bezug zu aktuellen dem Antisemitismus verwandten Ideologiemustern der Krisen- und Finanzmarktkritik hergestellt werden.

Ort und Zeit:

08. Dez. 2008, 19:30 Uhr

ZHG 002 (Campus)


Artikel drucken

Erschienen am: 12.11.2008 zuletzt aktualisiert: 03.12.2008 16:13 AutorIn: email-address