Umsonstladen F.A.Q


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Wie sieht es da aus?

Wie komme ich da rein?

Was ist ein Umsonstladen?

Wie funktioniert der Umsonstladen?

Gibt es eine Umsonstladen-Gruppe?

Warum Umsonstladen?

Ist so ein Umsonstladen nicht verkürzte Kapitalismuskritik?

Gibt es noch ähnliche Projekte, die ich nutzen kann?

Was hat der Umsonstladen in Göttingen zu bieten?

Wie sieht es da aus?


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Wie komme ich da rein?

Der Umsonstladen Göttingen befindet sich im 1. Stock des Jugendzentrum Innenstadt (JuZI). Er ist immer während er Öffnungszeiten der Cafés und des Infoladens geöffnet:

dienstag 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr

mittwoch 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr

donnerstag 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr

Was ist ein Umsonstladen?

In einem Umsonstladen kannst Du alle Dinge, die dort herumliegen, umsonst mitnehmen. Und Du kannst Dinge, die Du nicht mehr brauchst, die aber noch nutzbar und funktionstüchtig sind, dort hinbringen – damit andere die Möglichkeit haben, sie umsonst mitzunehmen. Dadurch erhöhen sich die Handlungsspielräume all derer, die den Umsonstladen nutzen: Sie haben weniger Krempel zu Hause rumstehen und können gleichzeitig auf einen wesentlich größeren Pool an Dingen zugreifen.

Wie funktioniert der Umsonstladen?

Ein paar wichtige Dinge solltest du beachten:

# Der Umsonstladen ist keine Müllhalde. Wenn Sachen kaputt sind, dann wirf sie weg. Löchrige Schuhe, zerrissene T-Shirts und defekte CD-Player nimmt ohnehin niemensch mehr mit.

# Der Umsonstladen ist kein Waschcenter: Wenn du dreckige Klamotten hast, dann nutze eine Waschmaschine (bitte nicht den Waschsalon in der Ritterstraße, der gehört einem rassistischen Arschloch). Dreckige, ungewaschene Socken nimmt ohnehin niemensch mehr mit.

# Der Umsonstladen ist keine Kleidersammlung. Einzelne Socken abzugeben macht vielleicht die Entsorgung einfach, aber mitnehmen tut die ohnehin niemensch mehr.

# Der Umsonstladen räumt sich nicht von alleine auf. Darum wäre es toll, wenn Du ihn in ordentlichem Zustand zurücklassen würdest. Die Ordnung der Klamotten hat einen Sinn. Wenn Pullover und T-Shirts in einem riesigen Schrank übereinander liegen, nimmt ohnehin niemensch irgendwas mit.

# Wenn du neue Sachen in den Umsonstladen bringst, wäre es toll, wenn du die Ordnung der Regale beachten und die Klamotten dazusortieren würdest. Falls du keine Lust oder keine Zeit dazu hat, stopf die Sachen bitte nicht wüst dazwischen. Lass sie im Zweifel lieber am Eingang in einem festen Behältnis stehen – dann können andere Leute den Kram einräumen, die gerade die Zeit und die Lust dazu haben.

# Wenn du in den Umsonstladen kommst und es nicht so sonderlich ordentlich aussieht, du aber gerade ein paar Minuten Zeit hast – nimm sie Dir doch und räum ein wenig auf. Auch und gerade dann, wenn Du männlich konstruiert bist. Typen versuchen sich nur allzuoft um solche Aufgaben herumzudrücken. Das nennt sich „patriarchale Arbeitsteilung“ und ist ziemlich Kacke. Würden das alle machen, wäre der Laden nicht zu gebrauchen – und dann nimmt am Ende niemensch mehr was mit.

# Nein, Regale klauen ist nicht wirklich lustig.

Gibt es eine Umsonstladen-Gruppe?

Zur Zeit leider nicht. Aber so ein Umsonstladen funktioniert wesentlich besser, wenn es eine CareGroup gibt. Also eine Gruppe, die von Zeit zu Zeit mal durchfegt, die Sachen sortiert, Ladenhüter wegschmeißt, Öffentlichkeitsarbeit macht und dergleichen mehr. So eine Gruppe gibt es derzeit nicht wirklich.

Darum laden wir alle Interessierten ein, am Dienstag, dem 28. Oktober um 18 Uhr in den Umsonstladen zu kommen. Vielleicht finden sich ja genug Interessierte, um das Projekt voranzubringen. Wer an dem Termin keine Zeit hat, aber trotzdem gerne mitmachen möchte, kann eine Mail an email-address schreiben. Wir tragen deine Wünsche dann ins Plenum.

Warum Umsonstladen?

Weil die Art, wie wir für gewöhnlich Dinge verteilen, ein wenig beschränkt ist. Für gewöhnlich kriegen Menschen die Dinge nämlich nicht einfach so, sondern müssen dafür Geld bezahlen. Dieses Geld aber wächst nicht auf den Bäumen, die Menschen müssen vielmehr – so sie nicht zufällig reich geerbt haben – ihre Arbeitskraft an andere verkaufen. Ihre Arbeitszeit verbringen sie dann damit, Dinge zu dem einzigen Zweck zu produzieren, dass damit Gewinne erwirtschaftet werden können – und nicht, um die Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen. Dafür kriegen sie Geld, mit dem sie dann einen Teil der Dinge, die dann Waren heißen, kaufen. Und wenn sie die Dinge dann einmal gekauft haben, gehören sie ihnen – und liegen oftmals ungenutzt im Schrank herum.

Der Umsonstladen bietet die Möglichkeit, das bornierte Prinzip von Tausch und Eigentum anzuknacksen. Wenn alle ihre Isomatte, die ohnehin nur Platz im Zimmer wegnimmt, in den Umsonstladen bringen würden und sich immer dann, wenn sie mal eine brauchen, sie aus dem Laden holen – dann haben alle immer Zugriff auf eine Isomatte. Auch die, die sich gerade keine leisten können.

Das ist natürlich ein anspruchsvolles Unterfangen: Es setzt voraus, dass sich alle anderen ebenfalls rational verhalten und ihre Isomatte brav in den Umsonstladen bringen. Es setzt voraus, dass sie nach dem Wochenendtrip nicht vergessen, sie zurückzubringen. Und es setzt nicht zuletzt voraus, dass wir selber den uns über Jahre antrainierten Zwang, Eigentum wie einen Augapfel zu behüten, überwinden.

Damit gibt es noch keine neue Gesellschaft und der Kapitalismus ist noch lange nicht abgeschafft. So einfach geht das dann doch nicht. Aber Räume wie der Umsonstladen können Teil einer großen antikapitalistischen Transformationsbewegung sein, in der wir uns gemeinsam unsere Lebensumwelt aneignen.

Ist so ein Umsonstladen nicht verkürzte Kapitalismuskritik?

Ja und Nein. Ja, weil der Kapitalismus selbstverständlich mehr ist als eine Tauschgesellschaft. Er ist vor allem auch ein Produktionsverhältnis. Wichtig ist nicht nur, dass die Dinge getauscht werden. Denn um an das für den Tausch notwendige Geld zu kommen, müssen die Menschen zunächst arbeiten. Da die meisten nicht selber über Produktionsmittel verfügen, arbeiten sie für andere Menschen. Lohnarbeit nennt sich das und macht für gewöhnlich nicht wirklich Spaß.

Das Problem mit der Lohnarbeit löst der Umsonstladen natürlich nicht. Zum einen, weil es hier nicht alles gibt, was die Menschen brauchen. Und zum anderen, weil hier ja nichts produziert wird und die Dinge ja auch irgendwo herkommen müssen.

Für sich genommen hat so ein Umsonstladen also tatsächlich nur eine recht begrenzte Reichweite. Was es braucht, sind noch weitere Projekte, die dem Kapitalismus im Hier und Jetzt ganz praktisch die Stirn bieten. Wer also die Kritik am Umsonstladen teilt, sollte sich schleunigst aufmachen und so ein Projekt an den Start bringen.

Gibt es noch ähnliche Projekte, die ich nutzen kann?

Es gibt noch das Konzept der NutzerInnengemeinschaften. Dabei schließen sich verschiedene Leute zusammen und bilden mit den nützlichen Dingen, die sie besitzen, einen großen Pool. Innerhalb dieses Pools können die Menschen dann gegenseitig auf die Dinge zugreifen, behalten jedoch die grundsätzliche Verfügungsgewalt über die Dinge. Um die Übersichtlichkeit solcher NutzerInnengemeinschaften zu erhöhen, gibt es auch Internetseiten, auf denen die Daten für die NutzerInnen gegenseitig einsehbar sind: http://www.whopools.net/

Dann gibt es im Blauen Turm direkt am Uni-Campus das Autonomicum, ein selbstverwaltetes Freiraumcafe. Hier kannst Du Cafe und Tee trinken, Zeitung lesen, dich unterhalten oder einfach nur entspannen. Die Getränke kosten nichts, es gibt jedoch eine Spendendose, die Du ruhig nutzen solltest, wenn Du es Dir leisten kannst.

Was hat der Umsonstladen in Göttingen zu bieten?

Bücher:

Romane * Krimi * Thriller * SciFi & Fantasy * Geschichte * Politik * Globalisierung * Ökologie * Reiseliteratur * Fremdsprachenliteratur in mehreren Sprachen *


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Klamotten

T-Shirts * Jeans * Tops * Pullover * Schuhe * Jacken * Hemden * Röcke *

Schlittschuhe * Schwimmflossen *


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High-Tech

CD-Laufwerke * Audiboxen * Videorecorder * Telefon *Druckerpatronen * DVDs und CDs *


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Kinderecke

Bücher * Klamotten * Stofftiere *


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Wäsche, Stoffe und Kleinkram

Stoffe * Gardinen * Bettwäsche * Kitsch


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Erschienen am: 05.10.2008 zuletzt aktualisiert: 06.10.2008 00:16 AutorIn: email-address