Transformatorische Praxis
Jenseits von Traditionsmarxismus, falscher Kritik und Romantisierung
Im kommenden Wintersemester veranstalten wir Donnerstags um 16 Uhr im Raum MZG 8.136 (Blauer Turm, Uni) einen Lesekreis/autonomes Seminar zum Thema Transformatorische Praxis. Dieser soll die gleichnamige Veranstaltungsreihe begleiten, Referent*innen werden in den Lesekreis zur Diskussion eingeladen. Die Veranstaltung kann man sich an der Uni mit 4 C im Schlüsselkompetenzbereich anrechnen.
Titel: Transformatorische Praxis - Jenseits von Traditionsmarxismus, falscher Kritik und Romantisierung
Art: wöchentlicher Lesekreis/autonomes Seminar
Zeit: Donnerstag, 16 Uhr c.t. (Start: 23.10.)
Ort: MZG 8.136 (Blauer Turm, Uni)
Ankündigungstext
Kritische Gesellschaftstheorie ist traditionell sehr stark darin, die bestehende Gesellschaft zu kritisieren. Sie tut sich jedoch ebenso traditionell eher schwer damit, die Frage nach dem "wie" einer grundlegenden emanzipatorischen Veränderung der Gesellschaft zu beantworten. Viele Antworten des klassischen Marxismus der 1. und 2. Internationale vermögen heute nicht mehr zu überzeugen, darüber hinaus herrscht jedoch oft ein großes Schweigen im Walde.
Sicherlich ist es richtig, das es schwierig ist, sich eine Utopie en detail auszumalen, nicht zuletzt deshalb, weil wir möglicherweise zu sehr im Bestehenden befangen sind, um die emanzipatorische Gegenwelt tatsächlich denken zu können. Daher kann es auch nicht darum gehen eine Skizze einer freien Welt zu entwerfen, sondern erste Schritte zur Abwicklung der herrschenden Gesellschaft zu antizipieren.
In den letzten Jahren gab es eine Reihe Versuche, die prozesshafte Aufhebung des Kapitalismus mit dem Begriff der Transformation zu beschreiben. Mit dem Fokus auf die Prozesshaftigkeit solcher Versuche grenzt sich dieser Ansatz von klassischen Konzepten einer Überwindung des Kapitalismus ab, die darunter die einmalige politische Übernahme der Staatsmacht verstehen. Hier wird an die Erkenntnis angeknüpft, dass der Kapitalismus unsere sozialen Beziehungen und unser Welterleben in großem Maße prägt. In der Tradition emanzipatorischer Befreiungskämpfe bezeichnen einige Ansätze diesen Prozess nach wie vor als Revolution. Wider andere ziehen den Begriff der „Transformation“ vor.
Dieses Seminar begleitet die Vortragsreihe „Grundlegende Transformation – Praxis denken jenseits von Traditionsmarxismus, falscher Kritik und Romantisierung“. Dabei sollen Texte der Referierenden gelesen und vordiskutiert werden. Daraufhin werden möglichst viele Referierende auch zum Seminar eingeladen um die Diskussion zu vertiefen. Bislang haben zugesagt: Alex Demirovic, Roswitha Scholz, Ernst Lohoff, Steffen Andrea, Daniel von Fels. Bei Fragen oder Anregungen meldet euch gerne unter .