Vortrag und Workshop zur Kritik der Neoklassik (OpenUni)
Mit Claus Peter Ortlieb
Zur Openuni haben wir Claus Peter Ortlieb eingeladen, um die Kritik an der Neoklassik zu diskutieren. Folgende beiden Veranstaltungen werden wir anbieten:
Fr 23.11. 20:00 Uhr | Verfügungsgebäude (VG) am Zentralcampus, Raum 3.108
Vortrag: Mathematisierte Scharlatanerie - Exaktheitsanspruch und ideologische Wirklichkeit der neoklassischen Volkswirtschaftslehre
Mit: Claus Peter Ortlieb
Die neoklassische Volkswirtschaftslehre, die seit dreißig Jahren den akademischen Stellen- und Büchermarkt beherrscht, hält sich ihre „ideologiefreie Methodik“ zugute, die auf dem Einsatz der Mathematik beruhe. Der damit verbundene Anspruch auf Exaktheit erweist sich allerdings als bloßer Schein, wie eine genauere Analyse des Vorgehens in den einführenden Standardlehrbüchern zeigt. Die verwendeten mathematischen Modelle werden regelmäßig falsch eingesetzt. Der dabei am häufigsten auftretende methodische Fehler besteht darin, die notwendig zu machenden Modellannahmen nicht auszuweisen oder unter den Teppich zu kehren, um dann die Modelle auf Situationen anzuwenden, zu denen sie nicht passen. Dieses Vorgehen hat gravierende, auch auf politischer Ebene wirksame Fehldeutungen zur Folge. Hier wird letztlich keine Wissenschaft getrieben, sondern Ideologie transportiert. Das soll im Vortrag an einigen Beispielen deutlich gemacht werden.
Claus Peter Ortlieb ist Professor für Mathematik an der Universität Hamburg und Redakteur der Theoriezeitschrift Exit!.
Sa 24.11. 10:00 Uhr | Verfügungsgebäude (VG) am Zentralcampus, Raum 1.105
Workshop zur Ideologiebildung in der Wirtschaftswissenschaft
Mit: Claus Peter Ortlieb
Die Kernaussagen der herrschenden Volkswirtschaftslehre, wie sie in ihren Lehrbüchern präsentiert werden, verfehlen in geradezu systematischer Weise ihren Gegenstand, also die kapitalistische Produktions- und Wirtschaftsweise. Das beginnt bereits mit einem ahistorischen Knappheitsbegriff, um den sich in der Volkswirtschaftslehre angeblich alles drehen soll, und setzt sich fort mit dem Gleichgewichtsdogma, der subjektiven Wertlehre und ihrem eindimensionalen Nutzenbegriff, der Vorstellung vom Geld als einem die wirklichen Verhältnisse verbergenden „Schleier“ bis hin zum methodologischen Individualismus und seiner Verwechslung von Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre. Im Workshop sollen diese und ggf. weitere Dogmen mit der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie konfrontiert und hinsichtlich ihrer ideologischen Funktion genauer beleuchtet werden.